EM-Qualifikation Zweites Spiel, zweiter Sieg - DHB-Auswahl siegt in der Türkei
Deutschlands Handballer haben am Sonntag (10.11.2024) auch ihr zweites Spiel in der EM-Qualifikation gewonnen. Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason bezwang Außenseiter Türkei auswärts in Ankara mit 36:29 (20:14) und rundete ihr erfolgreiches Kalenderjahr 2024 damit ab.
Gut zwei Monate vor der WM offenbarte die DHB-Auswahl zum Missmut des Bundestrainers aber einige Schwächen. "Mit der ersten Halbzeit war ich ziemlich unzufrieden", sagte Bundestrainer Gislason im Sportschau-Interview. Seine Mannschaft habe in dieser Phase "viele technische Fehler" gemacht. Auch nach der Pause leistete sich der Olympia-Zweite defensiv einige Fehler und brachte Gislason zeitweise zum Toben.
Rechtsaußen Lukas Zerbe und Marko Grgic (jeweils 8 Tore) waren die besten Werfer für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB).
Kurzfristig fiel auch Steinert aus
Auf dem Weg zur Weltmeisterschaft 2025 (14. Januar bis 2. Februar) nutzte der DHB-Coach die Partie zum Testen und Einspielen. Das Spiel in Anatolien war das letzte vor der WM-Kadernominierung im Dezember. So durften sich auch Spieler aus der zweiten Reihe im deutschen Team beweisen. Zum Ende war die Partie aber enger, als Gislason lieb war.
Neben Golla, der wegen muskulärer Probleme in der Heimat geblieben war, fehlte kurzfristig auch der abwehrstarke Christoph Steinert im DHB-Team. Der Linkshänder hatte sich im Abschlusstraining einen Mittelhandbruch zugezogen. Bereits vor der Länderspielwoche hatten mehrere Leistungsträger, darunter Juri Knorr und Julian Köster, verletzt absagen müssen. So blieb einer der 16 Kaderplätze leer.
Deutschland war meist spielbestimmend
Nach einer wackligen Anfangsphase, in der Deutschland offensiv nicht ins Spiel fand und die Türken sogar in Führung lagen, übernahmen die Gäste die Spielkontrolle - vor allem dank großer Treffsicherheit und Tempo im Angriff. Zunächst fiel es gegen den Underdog, der sich noch nie für eine EM oder WM qualifizieren konnte, nicht ins Gewicht, dass sich im umgebauten Innenblock mit Sebastian Heymann und Justus Fischer einige Lücken offenbarten.
Einmal war Bundestrainer Gislason ziemlich unzufrieden
Als die Türken beim 21:24 (42. Minute) auf drei Tore verkürzten, platzte Gislason in einer Auszeit der Kragen. "Jungs, hört mir zu, verdammt nochmal. Wir müssen mehr Gas geben", forderte der 65-Jährige. Ernsthafte Zweifel am deutschen Sieg kamen aber auch nach der Pause nicht auf. Dennoch begeisterten die Türken ihr Publikum, das freien Eintritt hatte und für eine hitzige Atmosphäre sorgte, immer wieder mit aus deutscher Sicht zu einfachen Treffern.
Zum Auftakt der EM-Qualifikation hatte sich das deutsche Team am vergangenen Donnerstag in Mannheim souverän gegen die Schweiz (35:26) durchgesetzt. Der dritte DHB-Gegner ist Österreich. Die zwei besten Teams der Gruppe 7 lösen das Ticket für die Endrunde in Dänemark, Schweden und Norwegen (13. Januar bis 1. Februar 2026).